Lernen Schüler:innen wirklich besser, wenn sie im Unterricht mit Tablets oder Laptops arbeiten?
Diese Frage hören unsere Trainer:innen aus der eduWERK Academy immer wieder. Viele Pädagog:innen sind sich unsicher, wie digitale Geräte den Unterricht tatsächlich bereichern können – jenseits des bloßen Ersatzes von Papier und Tafel. Um den Technologieeinsatz im Klassenzimmer zu reflektieren und gezielt zu planen, eignet sich das SAMR-Modell als bewährtes Raster.
Was ist das SAMR-Modell?
Das Substitution–Augmentation–Modification–Redefinition (SAMR)-Modell wurde von Ruben Puentedura entwickelt und beschreibt vier Stufen, auf denen Technologie im Unterricht eingesetzt werden kann.
Es hilft Lehrkräften, den Mehrwert digitaler Werkzeuge bewusst einzuschätzen – von der einfachen Ersetzung analoger Methoden bis hin zu völlig neuen Lernformen.
(Quelle: Puentedura, Ruben R.: Don't resign design: Towards a Pedagogy of the Digital, 2020)
Quelle: Puentedura 2010 - SAMR and PTCK: Intro to Advanced Practice
Die vier Stufen des SAMR-Modells
Das Modell zeigt, dass Technologieeinsatz nicht gleich Technologieeinsatz ist. Während auf der untersten Stufe digitale Geräte lediglich analoge Werkzeuge ersetzen, eröffnen die oberen Stufen völlig neue Lernwege – und damit die Chance auf echten Mehrwert für Schüler:innen.
Beispiel "Präsentation"
Am einfachsten lässt sich das Modell an einem Beispiel verstehen: In den meisten Unterrichtsfächern präsentieren auch die Schüler:innen immer wieder Lerninhalte – in der analogen Welt meist unterstützt durch Plakate mit Text und Bildern und einem Handout dazu. Wie kann dieses "Inhalte präsentieren" nun mithilfe des SAMR-Modells in die digitale Welt transportiert und auch "verbessert" werden?
Stufe 1: Substitution (S) - Ersetzung
Auf dieser Stufe wird das analoge Präsentationsmedium "Plakat" schlicht und einfach durch eine digitale Präsentation ersetzt. Je nach Geräte-Plattform kann hier mit den hauseigenen Tools Keynote, PowerPoint oder Google Slides gearbeitet werden. Dabei beschränken sich die Schüler:innen aber nach wie vor auf Text und Bild, um die Lerninhalte zu vermitteln. Ein erster Vorteil besteht aber allein darin, dass sie Sicherheit im Umgang mit den Geräten und der Software gewinnen, was heute in nahezu jedem Beruf unumgänglich ist.
Stufe 2: Augmentation (A) - Erweiterung
Hier kommen funktionale Verbesserungen ins Spiel. Die Präsentation wird durch Features wie Rechtschreibkorrektur, Bildbearbeitung, Barrierefreiheitsfunktionen oder Sprecher:innennotizen erweitert. Auch KI-gestützte Tools – etwa automatische Layoutvorschläge in Canva oder AI-Schreibassistenten in Pages – können Lernende unterstützen, ihre Inhalte klarer zu strukturieren.
💡 Übrigens: Auf dieser Stufe findet häufig sogenanntes inzidentelles Lernen statt – also Lernen „nebenbei“, durch das Nutzen digitaler Werkzeuge.

Stufe 3: Modification (M) - Änderung
Ab hier verändert sich die Lernaufgabe deutlich. Technologie ermöglicht, dass Schüler:innen kollaborativ arbeiten und multimediale Inhalte einbinden:
Die Aufnahme von Videos, Audioaufnahmen, Animationen oder interaktive Diagramme schafft ein tieferes Verständnis und spricht gleich mehrere Sinne an.
Beispiele:
- Gemeinsames Arbeiten über iCloud oder Google Workspace
- Nutzung von Freeform-Boards, Padlet oder Miro zur Ideenentwicklung
- Erstellung einer Präsentation, die Video-Interviews oder KI-generierte Visualisierungen enthält

Stufe 4: Redefinition (R) - Neubelegung
Die höchste Stufe eröffnet Lernaufgaben, die analog gar nicht möglich wären. Hier werden Schüler:innen zu aktiven Gestalter:innen: Sie produzieren etwa Erklärvideos mit iMovie oder Clips, gestalten interaktive eBooks mit Book Creator oder entwickeln digitale Lernprodukte, die sie mit der Klasse oder sogar über Schulgrenzen hinweg teilen.
Die höchste Stufe eröffnet Lernaufgaben, die analog gar nicht möglich wären. Hier werden Schüler:innen zu aktiven Gestalter:innen: Sie produzieren etwa Erklärvideos mit iMovie oder Clips, gestalten interaktive eBooks mit Book Creator oder entwickeln digitale Lernprodukte, die sie mit der Klasse oder sogar über Schulgrenzen hinweg teilen.
Warum das SAMR-Modell heute wichtiger ist denn je
Digitale Geräte sind längst Standard in österreichischen Klassenzimmern. Entscheidend ist nun nicht mehr das „Ob“, sondern das „Wie“ ihres Einsatzes. Das SAMR-Modell unterstützt Lehrkräfte dabei, den Unterricht bewusst zu gestalten und sich schrittweise von reiner Ersetzung hin zu echter Innovation zu bewegen.
Du bist neugierig geworden und möchtest deinen bisherigen Technologieeinsatz im digitalen Klassenzimmer kreativer gestalten? Dann informiere dich gleich heute über das umfangreiche Angebot der eduWERK Academy!
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