"Der große Aha-Moment war zu sehen, wie kreativ die Kinder mit dem iPad gearbeitet haben, wie sehr sie in den Flow-Status gekommen sind."
Ein Vorreiter in digitaler Bildung
Für unsere Reihe "Digitale Bildungspionier:innen" haben wir Lehrkräfte interviewt, die digitale Medien im Unterricht einsetzen. Dieses Mal erzählt Direktor Roxas-Fasslabend von der Volksschule Sacré Coeur in Wien.
Früher nutzte er iPads selbst als Lehrkraft, heute setzt er sich als Schulleiter aktiv für deren Einsatz ein. Mittlerweile sind die Geräte in jeder Klasse fester Bestandteil des Unterrichts – von der ersten bis zur vierten Schulstufe.
Kurzer Steckbrief:
Wie hat alles angefangen?
Die Volksschule Sacré Coeur war eine der ersten Schulen, die iPads im Unterricht etablierten. Das Projekt begann im Schuljahr 2014/15 mit dem Ziel, digitale Geräte als Erweiterung des Klassenzimmers einzusetzen. Klassische Unterrichtsmittel wie Tafeln oder Whiteboards stoßen an Grenzen – das iPad eröffnet neue Möglichkeiten.
Direktor Roxas-Fasslabend beschreibt es anschaulich: „Mitten im Kolosseum zu stehen, kann ich schwer in der Klasse umsetzen. Aber mit Augmented Reality wird das möglich.“ Schüler:innen erleben Geschichte so hautnah, indem sie virtuell berühmte Orte besuchen. Neben dieser interaktiven Lernmethode geht es auch darum, die Kinder auf die Zukunft vorzubereiten: „Digitale Geräte sind Teil unseres Alltags. Wir müssen ihnen früh den richtigen Umgang beibringen.“
Was waren die Herausforderungen?
Der Start des Projekts war nicht immer einfach. Eine der größten Hürden war es, Eltern vom Mehrwert der iPads zu überzeugen. Viele sahen die Geräte zunächst als Spielzeug. Unterstützung erhielt die Schule von ACP eduWERK: „Beim ersten Elternabend lade ich immer zwei Expert:innen von ACP ein. Sie beantworten Fragen und erklären das Konzept“, erklärt der Schulleiter. Heute melden sich Eltern ehemaliger Schüler:innen mit positivem Feedback. Ihr Kind sei durch die frühe Nutzung bestens auf den Umgang mit digitalen Geräten in der weiterführenden Schule vorbereitet gewesen.
Auch die technische Umsetzung war herausfordernd. Besonders das Einrichten und Verwalten der Geräte: "27 iPads für eine Klasse manuell einzurichten, dauert Stunden. Da ist man einen Nachmittag damit beschäftigt, alle Apps zu installieren. Das kostet viel Zeit, die ich natürlich auch anders investieren könnte. Da ist uns ACP eduWERK als Partner entgegengekommen und hat das Aufsetzen der Geräte für uns übernommen", beschreibt Direktor Roxas-Fasslabend.
Haben Sie Tipps für andere Lehrkräfte?
Nach über zehn Jahren Erfahrung hat Direktor Roxas-Fasslabend eine wichtige Erkenntnis gewonnen: „Den Unterricht und die Nutzung des iPads so einfach wie möglich gestalten.“ Komplexe Aufgaben wie z.B. Programmieren erreichen nur wenige Schüler:innen. Deshalb sei es essenziell, zunächst eine solide Grundlage zu schaffen. „Wenn die Basis gut funktioniert, kann man darauf aufbauen.“
Wie fördert man Kreativität mit dem iPad im Unterricht?
"Das iPad ist kein Spielzeug, sondern ein Werkzeug – das will ich ihnen mitgeben. Damit sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt", betont der Schulleiter. Doch wie entsteht Kreativität im Umgang mit digitalen Geräten? Zunächst müssen Schüler:innen die Basics sicher beherrschen. Danach können sie Aufgaben mit möglichst wenig Anleitung lösen.
Direktor Roxas-Fasslabend ist sich sicher: "Kreativität entsteht, wenn man sich ohne vorgefertigte Lösung mit einem Problem auseinandersetzt.“ So lernen Kinder, selbstständig nach Antworten zu suchen.
✏️ Unser Tipp: Kreative Projekte am iPad gelingen noch besser mit dem richtigen Zubehör. Unser Favorit, der Logitech Crayon ist perfekt für Kinderhände, pixelgenau und ohne Pairing!
Haben Sie Lieblingstools?
Auch hier gilt: Weniger ist mehr. Herr Direktor Roxas-Fasslabends Tipp?„Man sollte sich auf ein bis zwei Apps konzentrieren, die vielseitig einsetzbar sind.“ Zu seinen Favoriten zählen z.B. die App OneNote oder Explain Everything.
Mit OneNote lässt sich z.B. individuelles Lernen ganz einfach ermöglichen. Hier können Lehrkräfte verschiedene Unterrichtsmaterialien für unterschiedliche Schüler:innen zur Verfügung gestellt werden. Jedes Kind kann dort weitermachen, wo es gerade aufgehört hat, ohne das Gefühl zu haben, nicht mehr mitzukommen. "Das motiviert die Kinder enorm!", bemerkt der Schulleiter.
Manchmal dürfen es aber doch auch spezifischere Apps sein, und so erinnert sich der Schulleiter lächelnd vor allem an ein Beispiel: Die Planeten. Wie bringt man unser Sonnensystem nun in ein Wiener Klassenzimmer? Genau – mit dem iPad natürlich! Herr Direktor Roxas-Fasslabend holte sie einfach virtuell ins Klassenzimmer und zeigte seiner vierten Klasse, wie die Erde um die Sonne rotiert und wie sich alles gleichzeitig bewegt. "Das war für die Kinder so fesselnd und das haben sie sich wirklich gut gemerkt", schmunzelt er.
Ihr Fazit in einem Satz, Herr Direktor?
"Das iPad ist für uns eine Erweiterung des Klassenzimmers, eine Erweiterung des Lehrbuchs."
Lieber Herr Direktor Roxas-Fasslabend, vielen Dank für Ihre Zeit und den Einblick in Ihren Unterricht! :)
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